'damn hot music'
Kieler Nachrichten | August 2015

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Kieler Soundcheck
Ahoi Mädels, und Wilkommen im Sattel! Ich sitz im Biergarten von Sattel und Kooperativa, genieße die Sonne und schlürfe ne Molle, da kommt schon die Band um die Ecke.

Mojo Riot erscheinen in Form von Lars, der dort Gitarre spielt und Tobi dem Bassisten, gleichzeitig auch Goldkelchen Nummer 3, was soviel wie Hintergrundgesang bedeutet. Durst haben sie auch, also Bier bestellt und los geht's. Lars: 'Die anderen konnten heute leider nicht, da sie aus Norderstedt und Hamburg hätten dazu kommen müssen, lassen sich somit entschuldigen...', wobei ich sofort ein schlechtes Gewissen bekomme, da das eigentliche Treffen mit den Jungs von mir auf den Montag nach dem WM-Finale gelegt wurde, da waren alle da. Blöder Termin. Heute nicht da sind: Jan-Hauke, der auch Gitarre spielt und Goldkelchen Nummer 2, Arne spielt die Trommeln und natürlich Torben, das Goldkelchen Nummer 1.

Ähnlich wie wir jetzt, saßen 'Mojo Riot' beim Bier zusammen, als das Theam 'Namensfindung' auf dem Plan stand. Da trotz des ernsthaft Musik zu machen der Spaß im Vordergrund steht und (zumindest nach dem subjektiven Empfinden der Band) im Publikum hauptsächlich Mädels anzutreffen sind, kam man auf die Bestandteile des Bandnamens: Mojo bedeutet Sexappeal oder Coolness, Riot Aufstand. So sind auch die Texte mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Daran schreiben alle ein bißchen, in der Hauptsache aber Torben, der Sänger, wogegen die Gitarristen meist mit den Ideen kommen; dann wird gemeinsam gestrickt, bis alles passt. Erlaubt ist dabei, was gefällt, und somit viele Genres, welche eingebaut werden können. Lars und Arne stehen da eher auf Metall, Tobias (Tobi) sieht das 'Independed' und mag Brit PopRock, Torben hat den Mainstream und Jan-Hauke ist der Alles-Mensch. Am Ende nennen sie es 'Damn Hot Music'!

'Geprobt wird einmal die Woche in der Musikschule Allegro in Kiel ...', lacht Tobi: '... da freut sich Norbert, falls er das liest, und wir bekommen vielleicht mal was umsonst!' ... Lars ergänzt: 'Mehr geht leider nicht wegen der Arbeit, aber einmal ist Minimum, alleine schon damit sich alle auch mal sehen, wenn nicht gerade Gigs sind.' Lars ist Lehrer, Tobi studiert Taxifahrer (Soziologie und Politikwissenschaften), Torben ist Gymnasiallehrer; mir deucht eine recht intellektuelle Band, hehe ... Tatsächlich hat Torben mal für nen Songtext den römoschen Dichter Ovid eins zu eins übersetzt. 'M-e-t-a-m-o-r-p-h-i-s' buchstabiert mir Lars ins Heft. Der denkt wohl ich bin ein Idiot, als ob nicht jeder wüßte, dass es hier um Verwandlungsgeschichten aus der anktiken Sagenwelt geht! Echt ...

Der, mittlerweile, Tradition geschuldet, gehe ich schnell ein paar 'Zimtschnecken' (Hausschnaps) holen, und da war ich mal kurz weg und schon diskutieren die Jungs über das richtige Aufnehmen und Abmischen. Voll im Thema denk ich!

Die neue Scheibe liegt vor mir, heißt 'April' und wurde im Proberaum einer befreundeten Band (Devils Breakfast aus NMS) aufgenommen. Alles unter der Leitung von 'Mitch', der mal bei Sprottenrock gespielt hat, selbstgemacht und eingespielt. 'April' ist die erste Scheibe die richtig gepresst und produziert wurde. Lars: 'Ein Label gibt's leider noch nicht, aber das kommt! Insofern läuft auch alles im Eigenvertrieb.'Tobi: 'Das Cover Artwork hat der grossartige Tim Eckhorst gemacht, der ja schon viel für die Musik und Bands getan hat. Da sind wir sehr dankbar!' Kann ich bezeugen, hat er für uns auch schon, toller Zeichner.

Lars weiter: 'Auf der neuen Scheibe haben wir zwei Gastmusiker, das hat richtig Spaß gemacht. Die Trompete kommt von Lorenz, und mit dem Keyboard hat sich Mitsch selbst musikalisch ausgetobt. Live merkt man das allerdings nicht, das übernehmen dann die Gitarren, da kommt die komplette Power rüber!!' Mojo Riot betiteln sich ihnehin als Live-Band, interagieren mit dem Publikum. Tobi: 'Meistens klappt das, manchmal aber auch nicht, siehe Dithmarschen, hahaha ...' Lars lacht: 'Da haben wir alles schon gehabt, so oder so. Lustig war z.B. als 'El Mitcho' als Gastmusiker mit war. Der mit seiner Keytar (Umhängekeybord) fast verprügelt worden ist, bis das Publikum gemerkt hat, dass er dazu gehört.' Geschichten hat die Band ohne Ende zu erzählen, ob vom schönsten Gig im Haus Michael vor 500-1000 Leuten (Tobi: 'Die sind voll durchgedreht'), oder von der Show in Hannover, wo Torbens Zwillingsbruder Hauke (spielt bei 'Zanzara') eingesprungen ist, weil Torben sich im Amiland rumgetrieben hat (Lars: 'Auf'm Rückweg im Stau hat Jan-Hauke aus'm Auto Fenster raus die Mädels in den anderen Autos angespielt, danach haben die Bremsen von unserem Polo versagt'). Haben also Spaß die Herren, Bin ich doch froh, dass nicht alle da sind. Wo hätte das enden sollen?? Und die Spesenrechnung (sind jetzt schon 20 Bier und alles).

Zur Zeit geht die Band stark auf Akkustik-Sets. Tobi: 'Da kann man überall spielen, erreicht die Leute noch mehr. Alle ham da Bock drauf und im Hut ist auch ordentlich Und: ich kann Ukulele spielen!' Spielen tut die Band fast überall, auch wenn's nur Bier und vielleicht was zu essen gibt. Lars: 'Auch das sollte man schon zu würdigen wissen ...'

Mojo Riot wird also guerillamäßig viel unterwegs sein vor den nächsten größeren Gigs. Die sind im August beim Bootshafensommer am 29ten hier in Kiel im Rahmen des Bootshafensommers, und in Hamburg am 22ten in der Bar 227. Beides schön!

Im Netz schaut man am besten am besten bei FB www.facebook.com/mojoriot oder unter www.mojoriot.bandcamp.com am besten aber zu den Gigs kommen.

Das war's! Seite voll, wir voll. Yeah! Schaut mal vorbei. Es war mir wie immer ein Fest, danke lieber SATTEL und ich freun mich auf's nächste Interview! Es grüßen Maschine und die 'Mojo Riot'.

Von Maschine | Marlowski Magazin | August 2014